Farina bóna (gutes Mehl) ist ein traditionelles Lebensmittel aus dem Onsernone, eines der unwegsamsten und früher ärmsten Tälern des Tessin, unweit von Locarno. Seine besonderen Merkmale sind die Röstung der Maiskörner und deren anschliessende sehr feine Mahlung.
Bevor Mais aus Amerika eingeführt wurde, verarbeiteten die Talbewohner während Jahrhunderten in derselben Art Roggen.
In der Vergangenheit rührte man Farina bóna mit Wasser oder Milch warm oder kalt an und ergänzte den Brei mit Heidelbeeren, Erdbeeren oder auch mit Wein. Sie war ein alltägliches Lebensmittel, das allerdings im Zuge der Veränderung der Essgewohnheiten in den Nachkriegsjahren vom Speiseplan verschwand. In den 1960er Jahren wurde die Herstellung von Farina bóna eingestellt.
Heute wird das Mehl für eine Vielzahl von Speisen wieder verwendet, beispielsweise für Glacé. Es ist auch der Polenta Onsernone beigemischt und sorgt dort für eine feine, rauchige Note.
Hier zum Rezept: Gnocchi alla Farina Bóna
Das Presidio Farina bóna wurde 2008 von einigen Personen aus dem Umfeld des Onsernone-Museums und von Coop Schweiz begründet. 1991 und 2013 nahm das Presidio die Mühlen von Loco und Vergeletto in Betrieb. Hier wird der Mais nun nach dem Rösten gemahlen. Ein gleichnamiger Verein arbeitet mit der lokalen Bevölkerung zusammen und bewirbt das Produkt in der ganzen Schweiz, womit die wirtschaftliche und touristische Entwicklung des Tals gefördert wird.
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