In der Schweiz hat Walnussöl eine lange Tradition: Es stellte eine wichtige Quelle für pflanzliches Fett dar, das während des Zweiten Weltkriegs von grundlegender Bedeutung war und vor der Verbreitung von Öl und Elektrizität für die Beleuchtung verwendet wurde. In den letzten 40 Jahren sind etwa 70% der Walnussbäume verschwunden und heute wird Nussöl fast ausschliesslich im Kanton Waadt produziert. Die getrockneten Walnüsse werden ausgewählt, geschält, zerkleinert und bei 120° C im Ofen geröstet und anschliessend für etwa 30 Minuten lang gemischt. Die so erhaltene Masse wird dann durch eine alte Presse geleitet, aus der ein stark duftendes Öl mit geröstetem Geschmack extrahiert wird.
Der Walnussanbau gilt nicht mehr als gewinnbringende Tätigkeit, viele Obstgärten haben vor Jahren endgültig aufgegeben und nur noch wenige Familien bewirtschaften kleine Betriebe. Die Erhaltung der Ölproduktion hat es ermöglicht, einen Teil der Ernten zu rehabilitieren, und einige tausend Walnussbäume wurden im Kanton Waadt neu gepflanzt. Diese Tradition ist dort nach wie vor sehr präsent: Der Kanton produziert 90% der Öl- und Nussproduktion des Landes und eine Fördermühle – die grösste der Schweiz – ist nach wie vor aktiv. Die Tradition hat sich auch in den benachbarten Kantonen erhalten, wo Mühlen kleine Mengen für die lokale Bevölkerung oder für den Familienverbrauch gewinnen. Nüsse für die Ölproduktion werden von Privatpersonen oder Kleinbauern vor Ort produziert. Das Presidio schlägt vor, diese Tätigkeit zu unterstützen, um den Verbrauchern eine weltliche Tradition zu vermitteln, die Walnussbäume zu schützen und die lokale Wirtschaft am Leben zu erhalten.
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